Zirkel des Aschgrauen Lichtes
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Die Sternensäule

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Beitrag  Sorttjern Sa März 10, 2012 9:08 am

Selensdag 5. Erntemond, 667 nach Arist:

Heute trat ich nach langer Vorbereitung endlich meine Reise von Lordan aus an. Geplant sind für meinen Auftrag insgesamt etwa einen Monat. Die Reise wird mich zunächst nach Olivian, einer kleinen Insel zwischen der Ynis Aris und Ynis Glastia führen. Die alten Herren der Akademie wollen von mir, dass ich dort ein Artefakt untersuche, das auf der Insel für so manche kuriose Geschichte gesorgt haben soll und der Akademie seit einiger Zeit Rätsel aufgibt. Darum liegt es nun an mir und meinen Fähigkeiten, das Artefakt, dass eine Art altes Bauwerk sein soll, zu untersuchen und der Akademie in Lordan taugliche Daten und Empfehlungen zukommen zu lassen. Für meine Arbeit soll ich reich entlohnt werden! Möglicherweise ist dies für mich die letzte Möglichkeit, meine Schulden zu tilgen und meinen Namen in Letha wieder herzustellen...

Sunsdag 6. Erntemond, 667 n.A.:

Habe heute ein Schiff im Hafen von Traevja bestiegen, dass mich nach Olivian bringen soll.
Der Himmel ist blau, die See ruhig und mit Zwischenstopps in Vaeria und Arishafen sollte ich mein Ziel in etwa fünf Tagen erreicht haben. Ich werde die Zeit nutzen, um mich mit den spärlichen Informationen zu Olivian und dem Objekt meines Interesses, die mir Lordan übermittelt hat, auseinanderzusetzen. Möglicherweise sehe ich mir auch an, was dieses Passagierschiff für seine Gäste zu bieten hat.

Apsusdag 9. Erntemond, 667 n. A.:

Ich bin mir nicht sicher, worüber ich mich mehr wundern soll: Die kuriosen Informationen zu dem Artefakt, welches ich untersuchen soll oder die offensichtliche Unfähigkeit der Gelehrten und Magier in Lordan, heute mit dem alten Wissen ihrer eigenen Zivilisation umzugehen! Wie kann es sein, dass über ein solch markantes Artefakt heute kaum mehr Informationen zu finden sind und sein Zweck offenbar vollkommen vergessen ist? Bei dem Brand der Bibliothek in Lordan mag eine große Menge alter, wissenschaftlicher Schriften verloren gegangen sein, aber reicht denn die Dekadenz auf der Ynis Traevja so weit, dass man sich nicht einmal mehr die Mühe macht, das alte Wissen wiederherzustellen und sich mit dem eigenen Erbe auseinderzusetzen?
Die Überfahrt läuft gut, haben heute in Arishafen halt gemacht und eine große Anzahl Passagiere aufgenommen, darunter auch eine nicht geringe Anzahl Akkuvianer und sogar einige Helotier.

Levsdag, 10. Erntemond, 667 n. A.:

Wäre heute beinahe mit einem dieser wüsten Helotier aneinander geraten, als mich dieser anrempelte, während ich gerade ein Glas Wein an der Reling zu trinken gedachte. Ich konnte mich aus der Situation herausreden ohne Ärger zu stiften aber ich frage mich ernsthaft, wie das Verhalten dieses ungehobelten und primitiven Packs hier und im Rest des Reiches geduldet werden kann! Ich sehne mich beinahe nach der Zeit vor der Grenzöffnuzng zurück...
Mein Ziel sollte ich in ein bis zwei Tagen erreicht haben. Ich bin erwartungsvoll gespannt, was mich dort erwarten mag.

Sunsdag, 13. Erntemond:

Endlich bin ich auf der Insel Olivian angekommen und kann mit meinen Studien beginnen.
Der kleine Ort, in dem ich einquartiert bin, scheint seit langem von Fremden verschont geblieben zu sein und ich werde missträuisch beäugt, vor allem nachdem man von meinem Ziel, das Artefakt auf einem Hügel, etwa eine Stunde Fußweg von der Stadt entfernt, erfuhr. Ich habe es noch nicht mit eigenen Augen gesehen, doch die Einheimischen nennen es die "Sternensäule" und wollen mir nicht verraten um was es sich dabei handelt und welchem Zweck es dienen soll. Morgen werde ich es mir endlich selbst ansehen und mit meinen Untersuchungen beginnen.

Selensdag, 14. Erntemond:

Habe heute endlich das Objekt meiner Studien gefunden und werde schon morgen mit den ersten Untersuchungen beginnen.
Mir ist nun auch klar, warum die Einheimischen von der "Sternensäule" sprachen, als sie mir den Weg beschrieben:
Das bezeichnete Artefakt ist ein etwa 8 Schritt hoher Obelisk aus massivem, schwarzen Stein von mir noch unbekannter Zusammensetzung. Die Säule erhebt sich über das Umland und steht frei auf einem Hügel in den Wäldern der Insel.
Nach einer ersten Inspektion der Säule und ihres Standorts fällt mir auf, dass im Umkreis einiger Meter um die Säule jede Vegetation verschwindet. Auch fehlen spuren von Mensch oder Tier, anscheinend hat diesen Ort schon länger niemand mehr betreten.
Ich kehrte anschließend in die Stadt zurück und werde morgen mit ausführlichen Untersuchungen beginnen.

Elsdag, 15. Erntemond:


Habe heute meine ersten Untersuchungen an der Sternensäule angestellt.
Die Säule ist längs der Kanten mit Schriftzeichen bedeckt, die dem Aristidischen Alphabet ähneln, jedoch für mich nicht lesbar sind. Einige von ihnen scheinen auch Bilder zu sein, so meine ich zB eine menschliche Figur mit ausgestreckten Armen immer wieder zu erkennen. Die Zeichen sind sorgfältig bis zur Spitze in den Stein geritzt. die flachen Seiten der Säule sind mit verschiedenen Zeichnungen bedeckt. Die Punkte, Linien und Kreise ergeben auf den ersten Blick keinen zusammenhängenden Sinn.
An der Spitze der Säule sind verschiedene kreisförmige Gebilde angebracht, auch diese in keiner symmetrischen oder sinnvollen Anordnung. Ich werde mir wohl eine lange Leiter besorgen müssen um sie untersuchen zu können.
Rätsel gibt mir auch das Material des Obelisken auf. Der Stein ist vollkommen glatt und extrem hart. Vergeblich versuchte ich, mit einem Pickel eine Ecke davon herauszubrechen.
Nachdem mich am späten Nachmittag ein leichtes Kopfweh befiel, das mir unangenehm an den Nerven zerrte, kehrte ich ins Gasthaus zurück.

Apsusdag, 17. Erntemond.:

Ungewöhnliches geht vor.
Heute Nacht verfolgte mich die Säule in meinen Träumen. Ich kann mich nicht an den genauen Inhalt des Traums erinnern, nur dass ich mich aus irgendeinem Grund nachts an der Säule befand. Ich erwachte schweißgebadet und habe seitdem ein leichtes Kopfweh. Außerdem spielte heute mein Kompass in der Nähe der Säule verrückt! Möglicherweise emittiert diese ja ein starkes Magnetfeld, was auch meine Kopfschmerzen erklären könnte.
Mein Traum brachte mich jedoch auf eine Idee und ich glaube, die Zeichnungen auf der Säule teilweise entschlüsselt zu haben! Ich brauche noch Zeit, doch bald komme ich dem Rätsel der Säule vielleicht einen Schritt näher!

Levsdag, 18. Erntemond.:

Heute die spärischen Gebilde am Kopf der Säule untersucht. Sie sehen aus, als hätte sich einst Glas darin befunden, scheinen jedoch seit langer Zeit nicht in Stand gehalten worden zu sein. Welchem Zweck mögen sie nur gedient haben?
Als ich die Leiter zum Kopf der Säule bestieg stellten sich mir die Haare am Körper auf und ich mein Magen rebellierte. Ist hier am Ende doch mehr als nur Magnetismus im Spiel? Kann ein Zauber so lange Zeit an dem Objekt überdauert haben?
Fühle mich zunehmend unwohl in Gegenwart der Sternensäule, vielleicht ein Fieber...
Nichtsdestotrotz werde ich heute auf Einbruch der Nacht warten um meine Theorie über die Zeichnung zu bestätigen.
Ich bin der Überzeugung, diese zeigt den Sternenhimmel und den Mondzyklus zu verschiedenen Jahresteilen!
Der Himmel ist klar und noch zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang, ich bin gespannt ob sich meine Theorie bewarheiten wird!

Sunsdag, 21. Erntemond.:

Was, bei den Tiefen...
Ungeheuerliches ist mir widerfahren und ich kann mir nicht erklären, was es damit auf sich hat.
Ich erwachte gestern morgen am Fuß der Sternensäule und konnte mich nicht an die letzten 24 Stunden erinnern!
Ich weiß noch, dass ich bis Sonnenuntergang an der Säule blieb um den Sternenhimmel mit den Zeichnungen auf jener zu vergleichen, doch ab dem Zeitpunkt des Sonnenuntergangs kann ich mich an nichts erinnern! Ich habe einen kompletten Tag verloren und weiß nicht was geschehen ist! War ich die ganze Zeit an der Säule? Auch die Städter haben mich nicht gesehen und sind nach meinen Fragen noch misstrauischer als zuvor. Der Wirt wollte mich sogar aus dem Gasthof schmeißen und drängte mich, meine Studien abzubrechen und die Insel zu verlassen. Aber ich werde mich nicht abhalten lassen, das Rätsel der Säule zu entschlüsseln! Morgen werde ich erneut aufbrechen, ich bin mir sicher ich kann die Gehemnisse dieses schwarzen Steins ergründen!

Elsdag, 22. Erntemond.:

Ich hatte Recht!! Ich weiß nicht warum, doch ich erkenne es nun ganz deutlich! Die Säule zeigt den Sternenhimmel, Mondphasen und verschiedene, mir teils unbekannte Sternbilder in mehreren Jahresphasen! Erst jetzt erkenne ich die Schönheit der hellen Linien auf dem kalten, schwarzen Fels. Das Schwarz zieht mich in seinen Bann und ich muss wissen, welches Geheimniss hinter dem Obelisken steckt!
Die Städter sehen mich misstrauisch an und meiden mich. Heute morgen war mit roter Farbe "Verschwinde!" an meine Tür im Gasthof geschrieben. Sie wollen mich an meiner Arbeit hindern, da bin ich sicher... Nein, sie werden mich nicht hindern, das Mysterium mit eigenen Augen zusehen, niemand wird das...

Tiamsdag, 23. Erntemond:


Das Licht! Dafür müssen die Gläser am Haupt der Säule da gewesen sein! Sie könnten auf irgendeine Art und Weise das Licht des Nachthimmel gefangen und es auf die Säule und die Zeichnungen gebrochen haben.
Welche Mächte mögen hier einst erlebt worden sein und warum wurden sie vergessen? Was geschah hier, was geschieht hier? Was fehlt den Menschen heute nur?
Wo bin ich?

Levsdag

Die Zeichen sprechen zu mir. Ich kann sie nicht lesen, doch ich fühle sie! Sie laden mich ein, eine weitere Nacht an der Säule zu verbringen und mich im Glanz Selenjaz´und der Sterne zu baden! Ich kann es nicht erwarten, bis die Sonne untergeht. Mein Kopfweh lässt nach, wenn es dunkel wird und ich übergebe mich nurnoch selten.

Selensdag.:

Ich habe mit den Helden gesprochen. Ich habe sie von Angesicht zu Angesicht gesehen! Die Sterne, sie funkeln und ich glaube ich stehe kurz davor, das Geheimniss der Sternensäule vollständig zu ergründen! Habe mein Lager bei ihr aufgeschlagen und die widerlichen Städter hinter mir gelassen. Ihr Gestank macht mich krank. Nur der Nachthimmel kann den Schmerz lindern.

[Datum fehlt]

Warum bin ich hier? Ich weiß es nicht mehr und es interressiert mich auch nicht mehr!
Meine Verpflegung geht zur Neigung, doch ich habe eine Quelle in der Nähe entdeckt, Apsu sei Dank!

Der Schöpfer erwartet mich heute Nacht. Ob ich seinen Anforderungen gerecht werde?
Die Schwärze leuchtet...

[An dieser Stelle brechen die Aufzeichnungen ab...]



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