Zirkel des Aschgrauen Lichtes
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Ein Schöpfungsmythos

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Beitrag  Sorttjern Sa Jan 14, 2012 2:02 am

Erstes Kapitel:
Die Nacht

Zu Beginn war nur die Nacht. Der ewige Schleier aus Dunkelheit und Nichts. Über die Nacht herrschte Selenjaz, der erste der Kräfte und das Zentrum aller Energie.
Doch Selenjaz war einsam in der Nacht, da er die einzige Energiequelle war und sonst nichts existierte als toter Stein.
Also erschuf er unter Aufbietung all seiner Kräfte sein erstes Kind.
Er erschuf es als seine Tochter und machte sie zu einem Quell des Feuers und des Lichts.
Da er bis zu diesem Zeitpunkt alleine gewesen war, kannte er nur seine eigen Vorstellung von sich selbst und schuf seine erste Tochter nach seinem Abbild.
Ihr Name war Sunja.

Zusammen erhellten sie die Nacht und er erfreute sich, den Glanz seines Kindes an seiner Seite zu haben.
Doch bald merkte er, dass das Feuer nichts erschaffen konnte und lediglich erhielt oder zerstörte.
Das stimmte den ersten Wächter traurig und seine Tränen benetzten den toten Stein zu seinen Füßen.
Doch als er seine eigenen kristallkaren Tränen sah, kam ihm die Idee zu seiner zweiten Schöpfung.

Aus seinen Tränen erschuf er unter erneuter Aufbietung all seiner Kraft eine zweite Tochter.
Dieser Tochter gab er ein neues Antlitz, anders als sein eigenes. Denn durch die Schöpfung Sunjas hatte er auch sich selbst erkannt indem er sich mit seiner Tochter verglich.
Seine zweite Tochter also machte er zu einem Quell des Lebens und gab ihr die Kraft, selbst zu erschaffen und zu zerstören.
Ihr Name war Elathir und er machte ihr den toten Stein zum Geschenk, auf dass sie diesen mit Leben füllen sollte.

Schließlich war Selenjaz zufrieden mit seinen Kindern, die in gegenseitiger Harmonie existieren konnten und nicht mehr seiner Hilfe bedurften.
Er überließ die nun erhellte Nacht seinen Kindern und setzte sich zur Ruhe.

Nur dann, wenn Sunja nach ihren langen Wanderungen durch den Himmel müde wird, nimmt er erneut seinen alten Platz am Nachthimmel ein, um über Elathir und ihre Kinder zu wachen und ihre Bahnen zu leiten.

Zweites Kapitel:
Der Tag

Am Anfang unsere Welt stand Elathir - die Mutter der Flut.
Aus ihrem Schoß keimte alles Leben auf dem zuvor toten Stein zu unseren Füßen.
Zunächst weichte sie den Stein auf und machte ihn zu fruchtbarer Erde aus der Planzen gediehen.
Dann erschuf sie die ersten Lebewesen aus ihrem Leib und gab ihnen die Kraft, sich selbst weiterzuentwickeln und auch über den Tod hinaus zu leben. Doch gleichzeitig war sie zu jedem Moment in allen lebenden Dingen enthalten, durchdrang sie und lenkte ihre Wege.

Nach vielen Jahren der Schöpfung und des Vergehens war sie endlich an ihrem Ziele angelangt.
Ihre Kinder hatten ihr Element verlassen und waren zu lebendigen Abbildern ihrer Schöpfungskraft geworden:
Der Mensch war geboren.

Überglücklich über ihr vollkommenes Werk wollte sie die Menschen ihrem Vater zeigen und sie ihm zum Geschenk machen.
Also nahm sie die prachtvollsten Exemplare der Menschen und ließ sie nach ihrem Tod zur Seite Selenjaz´ Platz nehmen, wo sie eins mit dem Licht des Schöpfers wurden und mit ihm über die Welt wachten.
Die Sterne des Firmaments waren geboren.

Müde von ihrem Werk wollte nun auch Elathir sich zur Ruhe setzen und den Menschen die Welt überlassen.
Doch waren die Menschen eigensinnig und manche fingen an, die Wege ihrer Mutter zu verlassen und die Prinzipien zu vergessen, die den Keim ihres Lebens ausmachten.
Also bat Elathir ihren Vater um ein letztes Geschenk. Selenjaz gewährte ihr ihren Wunsch und sie gebar drei Söhne, denen sie die Welt zum Geschenk machte und die Wacht über die Menschen und ihre Schöpfung übertrug.
Die Wächter der Welt waren geboren.


Fortan sollte das Geschlecht der Menschen wachsen und gedeihen unter der göttlichen Leitung von Tiamat, Apsu und Leviathan. Sie sind die Herren des Lebens und des Todes. Bis zum heutigen Tage.


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